Systemische Beratung ist lösungsorientiert. Dabei unterstützen 2 Ps: Priming und Perspektivenwechsel.
Wer den Raum öffnet, erhöht seine Wahlmöglichkeiten (Foto: Bernd Schmid) |
Probleme sind Wirklichkeitskonstruktionen
Irgendwie war mir das immer schon klar, zumindest seit langem. Aber als Markus Schwemmle den Gedanken von Problemen als Wirklichkeitskonstruktion aufgreift und ausführt, da macht es in meinem Kopf Klick.
Probleme seien, so Schwemmle, häufig gekennzeichnet von einer Abwertung des Ist-Zustandes und einer Idealisierung des Soll-Zustandes. Mit der Konsequenz, dass man zwischen mies empfundenem Ist und unerreichbar tollem Soll häufig wie gelähmt ist und keinen Weg sieht. Das gelte im ganz besonderem Ausmaß auch für berufliche, betriebliche Problemstellungen. Die Aufgabe des Beraters liege dann darin, die Aufmerksamkeit auf eine andere Perspektive zu fokussieren, das Problem beispielsweise von außen zu betrachten. Dieser Perspektivenwechsel eröffne Raum.
Die eigene Perspektive, die eigenen Vorstellungen und Muster dienen als Landkarte, die bei der Orientierung wertvoll sind. Aber die Landkarte bildet nicht die Landschaft, also die Realität ab. Detaillierte Eindrücke von der "Landschaft" erhält man, wenn man sich in andere hineindenkt. Dieser Perspektivenwechsel gilt in der Psychologie oftmals als Hauptbedingung für kreative Problemlösungen.