Samstag, 31. Oktober 2015

Perspektivenwechsel. Oder: So viel Wandel war nie.

Perspektivenwechsel:
Wenn der Himmel mal die Basis bildet (Foto: Bernd Schmid)

Aber wie entdeckt man die Möglichkeiten und Chancen, die Veränderung mit sich bringt? Dazu ist manchmal ein neuer Blickwinkel nötig. Das Leben aus einer anderen Perspektive zu betrachten, sich frei machen von "Das habe ich immer schon gemacht". Aber wie gelingt das?


Immer wieder hört man von Menschen, die ihr Leben komplett umgestaltet haben. Der IT-Spezialist hütet dann Schafe in Neuseeland, die Marketing-Expertin knüpft Teppiche in Nepal. Das sind extreme Ausnahmen: schillernd und auch irgendwie exotisch. "Man muss", so die Psychotherapeutin Dr. Silvia Dirnberger-Puchner, "mit seinem bisherigen Leben schon sehr unzufrieden sein, um die Komfortzone des Gewohnten zu verlassen und so einen totalen Schnitt zu vollziehen". 

So schlimm ist es bei mir nicht. Aber um mich herum wandelt sich (fast) alles: Neue Anforderungen im Job, denn die Branche ändert sich grundlegend. Neue Rollen, die ich ausfüllen darf. Neue Aufgaben, die auf mich warten. Sehr viel Neues also. Und die einzige Antwort darauf liegt darin, neue Wege zu finden. Erst einmal zu suchen.

Und da kam mir der Rat von Dr. Dirnberger-Puchner in den Sinn, den sie im Rahmen eines Interviews über ihr Buch "Werden wir wie unsere Eltern" Menschen in Krisensituationen gegeben hat: "Der erste Schritt, Veränderungen herbeizuführen, gelingt uns, wenn wir verstehen, warum wir so reagieren, wie wir reagieren", stellt Dr. Dirnberger-Puchner fest. Die eigene Entstehungsgeschichte zu begreifen, sei dabei das Wichtigste und stehe vor allen anderen Dingen. Denn das eigene Verhalten habe meistens einen "guten" Grund.

"Der zweite Schritt ist es, unsere Verhaltensweisen wertzuschätzen, sie anzuerkennen und gleichzeitig zu überprüfen, ob sie weiterhin nötig oder angebracht sind."

Und der dritte Schritt bestehe darin, über Handlungsalternativen nachzudenken und das eigene Verhaltensangebot zu erweitern. Dann gehe es darum, sich etwas vorzunehmen, das man auch erreichen kann. "Denn indem man sich selbst kleine, kurzfristige und realistische Ziele setzt, hat man auch die Chance, diese in einem überschaubaren Zeitraum zu erreichen."

Also ging es erst einmal darum, das erste realistische Ziel zu bestimmen und mich auf den Weg zu machen. Und da ich ein Freund von Worten bin, das Formulieren mir beim Klarwerden hilft, fertigte ich eine Liste an mit all dem, was ich mitbringe. Was in dem Lebensrucksack ist, der mich ausmacht und der mein Proviant sein wird.


Wer bin ich?

  • Nicht mehr jung und noch nicht alt: 47 Jahre
  • Mama einer wundervollen 11-jährigen Tochter
  • Ausgebildete Redakteurin
  • Studiert: Kommunikationswissenschaft, Politik, Organisations- und Arbeitspsychologie
  • Freie Journalistin, und das seit knapp 3 Jahrzehnten
  • Jahrelang Dozentin für journalistisches Schreiben, u. a. an der Akademie der Bayerischen Presse und der Bayerischen Eliteakademie
  • Seit 15 Jahren schreibend spezialisiert auf den Bereich Medizin: Leben mit einer Diagnose / Krankheit, die das Leben von heute auf Morgen komplett auf den Kopf stellt.
Und ich habe das Gefühl, dass die Arbeit mit Menschen, die eine existenzielle Krise erleben, die aufgrund von Krankheit gezwungen sind, sich ganz neu mit ihrem Leben  auseinanderzusetzen, mich sensibilisiert hat. Auch dafür, Wandel als Chance wahrzunehmen. Die Energie zu entdecken, die das Verlassen von bekannten, ausgetretenen Wegen freisetzen kann.
Aber um mich auf den Weg zu machen, war noch ein Erlebnis nötig:

Wie geht´s weiter?

Im Hier und Jetzt, lautete die Antwort, die mich sehr beeindruckt hat. Nicht dass ich das mit dem Hier und Jetzt nicht schon öfters gehört hätte, aber bei der Begegnung mit Dr. Cornelia von Velasco habe ich gespürt, was dies bedeutet, bedeuten kann.

Dr. Cornelia von Velasco


Dr. Cornelia von Velasco interviewte ich, weil ich ihre Buch "Wie geht´s weiter?" spannend fand. Weil ich beim Durchblättern bemerkte, dass da wirklich was drinnen steht für Menschen an Weggabelungen, in Krisen, nach einer Diagnose. Und die Systemische Beraterin  beschäftigt sich nicht nur theoretisch mit Übergängen, sie integriert sie auch in ihr Leben, gibt ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiter: als Lehrtrainerin am isb in Wiesloch, als Coach von Führungskräften, in Buchform. Und im persönlichen Gespräch.








Bei dem Interview zu ihrem Buch spürte ich eine ganz besondere Form von Freiheit: 
Die Freiheit, die kleinen, besonderen Momente im Leben wahrzunehmen und zu gestalten.













Und damit war mein erster Schritt klar: Ich wollte mir das Institut für Systemische Beratung (isb) näher ansehen, an dem Dr. von Velasco Lehrtrainerin ist.

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