Dinge kommen zur richtigen Zeit auf einen zu: Wertschätzung und Gestaltungsspielraum

Im Profil: Sophie-Marie Brennenstuhl

Ihr Credo: Dinge kommen zur richtigen Zeit auf einen zu 

Ihre Erfahrung: Auch als Praktikant habe ich am isb viel Mitgestaltungsraum und darf mich mit meinen persönlichen Themen und Fragen zeigen

"Wer neue Antworten will, muss neue Fragen stellen", sagte einst Goethe. Und da gebe ich ihm Recht. Deswegen portraitiere ich die Menschen, mit denen wir es am isb in Wiesloch während unseres Curriculums "Systemische Organisationsentwicklung und Changemanagement" zu tun haben, anhand von Fragen. Und richte meine Aufmerksamkeit auf Sophie-Marie Brennenstuhl, die uns als Halbjahres-Praktikantin und Seminarassistentin begleitet. 
Also 5 Fragen - 5 Antworten.

23 Jahre jung, kurz vor dem Bachelor in Sozial- und
Organisationspädagogik: Sophie-Marie Brennenstuhl

Mit welchen Erwartungen sind Sie in Ihr Praktikum hier am isb gestartet?

Mein Hauptantrieb war die systemische Haltung des Instituts. Darin wollte ich nach meiner Fortbildung zur systemischen Erlebnispädagogin Wissen und praktische Erfahrungen sammeln, speziell in Beratung und Organisationsentwick-lungssettings. Und ich wollte Kontakte zu Menschen knüpfen, die sich mit ähnlichen Themen befassen.

Wurden die Erwartungen erfüllt?

Übertroffen, würde ich sagen. Ich kann mich aus vielen verschiedenen Blickwinkeln intensiv mit der systemischen Haltung beschäftigen, die da reichen von theoretischen Metalandkarten bis zu zur erlebten Praxis. Das bringt unglaublich viel in mir in Bewegung. Ich fühle mich, als ob ich meine Grundsteine neu sortieren würde oder sie noch präziser setzen kann. Eine für mich sehr berührende Erfahrung ist es, dass ich hier sogar in der Praktikantenrolle sehr viel Mitgestaltungsspielraum habe, dass ich mich mit meinen Themen und Fragen zeigen und ausprobieren darf. Dass ich mit den Themen, die ich einbringe, ernst genommen werde und viel Wertschätzung erfahre, ist für mich ein großes Geschenk.

Was das isb in Wiesloch besonders macht

Wie erleben Ihre Freunde Sie als Praktikantin?
Ich bekomme in letzter Zeit oft die Rückmeldung, dass ich ich durch meine Beschäftigung mit systemischen Zusammenhängen einen sehr bereichernden Blickwinkel in die Gespräche einbringen kann. Ich scheine klarer und bewusster zu kommunizieren und die Dinge prägnanter zu benennen. Das betrifft Themen wie Rollenfragen, Beziehungsdynamiken ebenso wie Muster und Glaubenssätze. Ich erlebe dadurch auch selbst einige Beziehungen klarer und vertrauter.

Das Praktikum bietet Sophie-Marie Brennenstuhl
Inspiration, professionelles Feedback und
positive Selbsterfahrung

Wie möchten Sie nach dem Praktikum weitermachen?
Die Uni tritt derzeit immer mehr in den Hintergrund für mich, in mir scharren sozusagen die Pferde, die in die Praxis wollen. Auf alle Fälle möchte ich dem systemischen Feld verbunden bleiben, denn in ihm fühle ich mich absolut beheimatet. Ich würde sehr gerne mitarbeiten, gemeinsames Lernen möglich zu machen und beispielsweise einen Seminarort gestalten als einen Ort, an dem Begegnung und Austausch auf einer sehr bewussten Ebene stattfinden kann. Da spüre ich gerade viel Energie.

Was gibt Ihnen Energie, Ihren Weg zu verfolgen?
Ich würde es als eine Mischung aus Intuition und Vertrauen beschreiben. Wenn mein Bauchgefühl zu etwas Ja sagt, dann gehen dort auch Türen auf. Das ist wie ein innerer Kompass, der mich trägt und mir das Vertrauen schenkt, dass Dinge zur rechten Zeit auf mich zukommen. So war es auch mit dieser Praktikumsstelle. Sie tauchte genau dann in meinem Leben auf, als ich innerlich nach einer Trennung an dem Punkt war, an dem ich mich neu sortieren wollte und ich nach neuen Antworten auf alte Fragen gesucht habe.