Montag, 1. Februar 2016

Rollenreflexion: Die Tiefe der Begegnung

Ein Erfahrungsbericht von Sophie-Marie Brennenstuhl über die Rolle der Halbjahrespraktikantin am isb.

Sophie-Marie Brennenstuhl, Halbjahrespraktikantin am isb 
Rolle wird am Institut für systemische Beratung definiert als ein kohärentes System von Einstellungen, Gefühlen, Verhaltensweisen, Wirklichkeitsbildern, spezifischen Selbststeuerungskriterien und zugehörigen Beziehungen. Blickt man in den rollenperspektivischen Rückspiegel, so wird eine Klärung der eigenen Positionierung möglich. 

Klingt gut, wenn auch für mich ein wenig kompliziert. Deswegen veranschauliche ich das Konzept, fokussiere es ganz konkret auf eine Rolle - auf die Rolle der Praktikantin. Beziehungsweise das mache nicht ich, sondern Sophie-Marie Brennenstuhl, die eben diese Rolle ausfüllt:

Taucht man für ein halbes Jahr ein in die Rolle des Praktikanten am isb, zeigt sich einem eine große Fülle vielfältiger Erfahrungen, und zwar fachlicher, zwischenmenschlicher und organisatorischer Art. Inhaltlich gliedert sich die Rolle in zwei Aufgabenbereiche: zum einen in die Assistenz der Lehrtrainer in den Seminaren, zum anderen in die Bürotätigkeit rund um die Organisation der Weiterbildungen.



Aufgabenfelder

In der Tätigkeit der Seminarassistenz bin ich Ansprechpartner für die Teilnehmer, beispielsweise zu organisatorischen Fragen rund um die Fortbildung und das Institut, zu den Zertifikaten, Berichten und der Online-Lernplattform. Für die Seminare bereite ich aus den Vorlagen der Referenten Handouts vor, stelle Arbeitsmaterial zusammen, schneide Audio-Aufnahmen mit und erstelle Flipchart-Protokolle. 
Derzeit teilen wir uns diese Aufgabenfelder, denn wir sind zwei Halbjahrespraktikanten am Institut. Und wir sind von Anfang an als vollwertige Mitglieder in das Team am isb aufgenommen worden. 
Ein Praktikant begleitet im Durchschnitt 20 Seminare mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten, Lehrtrainern und zahlreichen Teilnehmern, wodurch eine große Vielfalt an Inspirationen, Austausch und Praxiserfahrung entsteht.
Auch im Sinne des Qualitätsmanagements hat die Rolle des Praktikanten eine wichtige Funktion, da er gleichermaßen Kunden/Teilnehmer, Lehrtrainer und das Institut erlebt und kommunikativ verbindet.

Der Unterschied, der den Unterschied macht

Was mich besonders begeistert hat, war die Erfahrung Mitgestaltungsraum zu erhalten und Ansprechpartner für meine fachlichen und persönlichen Fragen an der Seite zu wissen. Dadurch entstand für mich eine achtsame und wertschätzende Kultur, die ich in diesem halben Jahr zu schätzen gelernt habe. Ich begegne am isb Menschen unterschiedlichster Couleur und dafür bin ich sehr dankbar. Für die wunderbar ergänzende Zusammenarbeit mit meiner Mitpraktikantin, den kollegialen Austausch im Team und mit den Lehrtrainern, die vielen bereichernden Gespräche mit den Teilnehmern. Vor allem die Tiefe der Begegnungen in den Seminaren hat mich immer wieder sehr berührt. Dadurch hat sich mein Blick auf die Vielfältigkeit des Lebens wieder einmal stark vergrößert.

Klarer Blick und systemische Haltung      

Durch die Teilnehmer habe ich viele Einblicke in unterschiedlichste Organisationen, Tätigkeitsfelder und deren Hinterbühnen bekommen. Und ich konnte praxisnah Modelle und Ideen erfahren, die helfen, Beziehungen sowie professionelle Beratung und Organisationskultur zu gestalten. Auch mein Blick auf die systemische Haltung hat sich sehr spezifiziert, ebenso wie mein Blick auf mich selbst und auf meine Beziehungen sehr viel klarer geworden ist. 
Durch dieses intensive halbe Jahr am isb bin ich auf vielen verschiedenen Ebenen des Lebens sehr bereichert worden.

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