Montag, 14. März 2016

Wandel wagen

Nicht alles auf einmal umkrempeln, sondern Wandel in einem kleinen, überschaubaren Feld ausprobieren. Das empfiehlt Bernd Schmid und vergleicht diese Experimentierfelder mit einem kleinen Garten. Richtig gepflegt und bewässert kann daraus eine blühende Oase werden, die Schule macht.


was mit ein paar Samen und Blumenzwiebeln begann...
Der Garten beim isb in Wiesloch gleicht heute einem Farben- und Blütenrausch

Im 3. Baustein am isb nimmt sich der Gründer Bernd Schmid Zeit, um unsere Fragen zu beantworten und eine Teilnehmerin exemplarisch zu beraten. Das Bild des Gartens spielt in seinen Ausführungen eine immer wiederkehrende, zentrale Rolle. "Wer eine neue Form von Landbau ausprobieren will", gibt er zu bedenken, "der stellt nicht von heute auf morgen den gesamten Betrieb großflächig um." Den Schlüssel zum Gelingen sieht Bernd Schmid vielmehr im kleinen Gärtchen, einem abgegrenzten Experimentierfeld, in dem man ausprobieren kann, was wie mit wem gelingt. 

Was braucht ein Experimentierfeld?

  
klein, bescheiden, wenig spektakulär und doch
die Ausgangsbasis für den Frühlingsgarten
Bernd Schmid gibt uns eine Art Checkliste an die Hand, mit deren Hilfe wir abprüfen können, ob sich in unserem Unternehmen / beruflichem Umfeld ein Gärtchen als Experimentierfeld für Wandel anbietet.
  1. Gibt es einen Bereich, der sich sinnvoll abgrenzen lässt?
  2. Gibt es Rückendeckung für das Projekt von jemandem, der Autorität hat und mich akzeptiert?
  3. Habe ich genug Zeit und Ressourcen, damit die Pflanzen in dem Gärtchen heranreifen können?
  4. Kann ich einen Kreis von Gleichgesinnten für das Gärtchen begeistern, die sich gegenseitig stärken?



Erfolg macht Schule


Wenn das Gärtchen gedeiht und blüht, wenn also der Wandel im überschaubaren Bereich gelingt, dann spricht sich das herum. Das weiß Bernd Schmid aus jahrzehntelanger Erfahrung als Coach und Moderator. Und wenn die ein oder andere Pflanze keine Wurzeln treibt, ist das kein Untergang, sondern ein Lernprozess. Denn "Experimentieren heißt auch Fehler machen dürfen", betont Schmid. 

Bernd Schmid kleidet seine Antworten in treffende Bilder
Wenn dagegen das Changeprojekt gleich auf der großen Bühne im vollen Scheinwerfer umgesetzt wird, herrscht hoher Erwartungs- und Zeitdruck. "Ich habe oft erlebt, dass dann Eile statt Geduld vorherrscht", erklärt Bernd Schmid und kleidet diese Erfahrung in ein sehr anschauliches Bild: "Viele wollen die Kuh melken, wenn sie gerade erst geboren ist." Bis allerdings neue Strukturen und Arbeitsprozesse umgesetzt sind und greifen, dauere es in der Regel zwei bis drei Jahre.


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