Mittwoch, 29. Juni 2016

Freiraum gewinnen zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Kompromisse haben häufig einen schalen Beigeschmack. Nach dem Motto "Du hast Dich nicht durchgesetzt" oder "Der kleinste gemeinsame Nenner ist noch lange kein Ziel". Zu Unrecht, wie Bernd Schmid in seinen Blog erläutert. 


Kompromisse schaffen Freiräume
zwischen Prinzipien und Komfortzonen
(Foto: Bernd Schmid)
Manchmal, eher selten, liest man einen Text genau zur richtigen Zeit. Bernd Schmids Blog über den Wert von Kompromissen war für mich heute Morgen so ein Text. Warum? 

Weil mir das Spannungsfeld zwischen (meinen) Prinzipien und den Komfortzonen (anderer sowie meiner eigenen vertrauten Wohlfühlbereiche), die von den Prinzipien in Frage gestellt werden, durchaus vertraut ist. 

Weil ich Bernd Schmid, der das isb in Wiesloch gründete und prägt, kennengelernt habe. 

Weil ich mich im Rahmen meiner Ausbildung Systemische Organisationsentwicklung und Changemanagement intensiv mit Kultur-Veränderung beschäftige und diese nur in meist kleinen, für alle Teilnehmer gehbaren Schritten erlebt und gelebt werden kann.

Weil Kompromisse zum (Berufs)Leben gehören und einen Weg bahnen, genauso wie die Mischung von Rot, Grün und Blau in jeweils gleicher Intensität erst die Farbe Weiß erzeugt. Wenn ich besser in Physik aufgepasst hätte, könnte ich das auch erklären. Aber so bin ich als völliger physikalischer Laie nach wie vor "nur" fasziniert von diesem Phänomen.  


Zwei Passagen möchte ich aus Bernd Schmids Blog zitieren:

"Auf einer anderen Ebene musste ich lernen, dass Recht haben nichts nützt, wenn man den anderen nicht wirklich gewonnen hat. Vereinbarungen im sozialen Raum sind nur tragfähig, wenn es einen „seelischen Kontrakt“ für einen gemeinsamen Weg gibt. Die Beteiligten müssen in vielen, auch tieferen Schichten ihrer Persönlichkeit Ja gesagt haben und sich um dieses Ja herum immer wieder selbst organisieren."
Bernd Schmid,
Begründer der systemischen Transaktionsanalyse
Das deckt sich 100 Prozent mit meiner Lebenserfahrung. Ok, mit noch nicht mal 50 Jahren ist es etwas vermessen, von Lebenserfahrung zu sprechen. Deswegen bin ich ja über Bernd Schmids Blog so froh. Denn er hat die Lebenserfahrung und intellektuelle Autorität, um diesen Gedankengang publik zu machen.

Und dann habe ich noch folgendes Zitat wiederholt gelesen, weil es mich berührt: 
Der Sinn aller Ratio ist,
dem Nicht-Rationalen Lebensräume zu schaffen;
der Sinn jeder Ordnung,
dem nachwachsenden Leben
zu dienen.  (Karlfried Graf Dürckheim)
Aber das ist natürlich nur meine subjektive Auswahl an Zitaten. Am besten einfach selbst lesen und sich von dem ein oder anderen Satz inspirieren lassen: 
Kompromisse - Von Bernd Schmid 

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